Die Tragische Asymmetrie entsteht, weil beide Partner einen Zusammenbruch ihrer fundamentalen Sicherheit erleben, die Ursachenkette jedoch in entgegengesetzter, asymmetrischer Richtung verläuft.

• Für den Verfolger basiert Sicherheit auf Bindung: Ein emotionaler Rückzug des Partners ist ein primärer Bindungsverlust, der sekundär zu einem schmerzhaften Statusverlust führt ("Ich bin ihm nicht wichtig"). Sein Protest ist der Versuch, die Bindung wiederherzustellen, um seine Sicherheit und seinen Wert zurückzugewinnen. Die Kausalkette lautet: Bindungsverlust → Statusverlust → Protest.
• Für den Vermeider basiert Sicherheit auf Status: Der emotionale Vorstoß des Verfolgers wird als direkter Statusverlust erlebt ("Ich bin ein Versager"). In diesem Zustand ist eine offene Verbindung (Bindung) unmöglich, da sein Sicherheitssystem bereits kollabiert ist. Sein Rückzug ist der Versuch, sich vor weiterem Statusverlust zu schützen und so ein Minimum an Sicherheit zu bewahren. Die Kausalkette lautet: Statusverlust → Bindungsverlust → Rückzug.

Die Tragödie liegt darin, dass die jeweilige Strategie zur Wiederherstellung der eigenen Sicherheit die Sicherheit des anderen mit chirurgischer Präzision zerstört. Es ist eine perfekte gegenseitige Sabotage, die auf asymmetrischen inneren Logiken beruht.

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Die Tragische Asymmetrie der Sicherheit ist der präzise Motor, der die Nähe-Distanz-Spirale antreibt. Innerhalb des Bindungs-Status-Modells erklärt dieses Konzept, warum die Verhaltensweisen von Verfolger und Vermeider so perfekt destruktiv ineinandergreifen. Obwohl beide Partner gleichermaßen um ihre Sicherheit kämpfen, sind ihre inneren Auslöser und Reaktionsketten fundamental asymmetrisch, was die gegenseitige Sabotage unvermeidlich macht.

• The Pursuer-Distancer Dynamic (Gottman Blog) | Blog Post (n.d.)
• Hierometer Theory (Mahadevan et al.) | Studie (2023)

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