Unlösbare Konflikte (Perpetual Problems)
Detaillierte Beschreibung
John Gottmans Langzeitstudien zeigen, dass die meisten Paare über Jahrzehnte hinweg immer wieder über dieselben grundlegenden Themen streiten – unabhängig davon, ob sie glücklich oder unglücklich sind. Beispiele für solche unlösbaren Konflikte sind unterschiedliche Bedürfnisse nach Nähe und Freiraum, Sauberkeit und Unordnung oder sexuellem Kontakt und Zärtlichkeit. Der entscheidende Unterschied zwischen stabilen und instabilen Beziehungen liegt nicht in der Existenz dieser Probleme, sondern in der Art, wie Paare mit ihnen umgehen. Erfolgreiche Paare lernen, mit diesen unlösbaren Differenzen zu leben, ohne dass sie die Beziehung vergiften. Sie entwickeln Strategien, um die Reibung zu halten, oft mit Humor und gegenseitigem Verständnis, anstatt zu versuchen, den anderen zu ändern.
Kontext
Unlösbare Konflikte sind oft der Nährboden für die Nähe-Distanz-Spirale. Wenn ein Paar keine funktionierende Methode hat, um diese dauerhaften Differenzen zu managen, wird der Konflikt zu einem wiederkehrenden Trigger: Der Verfolger interpretiert die ungelöste Differenz als mangelnde Bindung oder Liebe. Der Vermeider erlebt die wiederkehrende Konfrontation als permanenten Angriff auf seinen Status und als Beweis seiner Inkompetenz. Der einzige Weg, diese Konflikte zu navigieren, ohne die Beziehung zu beschädigen, ist die wiederholte Anwendung von Einschwingen (Attunement). Dadurch können beide Partner sich trotz der ungelösten Differenz gehört und respektiert fühlen.
Quellen
- Managing vs. Resolving Conflict (Gottman Blog) | Blog Post (n.d.)
- Solvable vs. Perpetual Problems (Gottman Blog) | Blog Post (n.d.)
- P is for Problems (Gottman Blog) | Blog Post (n.d.)
- A is for Arguments (Gottman Blog) | Blog Post (n.d.)
